Sind Mitarbeiter-Gespräche noch zeitgemäß?
„Das Jahresgespräch ist tot“? Der in letzter Zeit häufiger propagierten Auffassung einiger Organisationsberater und Blogger kann ich mich nicht anschließen.
Das Mitarbeitergespräch oder Jahresgespräch ist wichtiger denn je.
Seine Ausgestaltung muss vielmehr den spezifischen Anforderungen der jeweiligen Organisation und der neuen Arbeitswelt genügen und entsprechend eingeführt sein. Hierfür benötigen viele schön länger bestehende Konzepte ein passgenaues „Update“.
Zudem ist es erfolgsentscheidend, Führungskräfte und Mitarbeitende in der beziehungs- und lösungsfokussierten Gesprächsführung zu qualifizieren. So, dass es Spaß macht, motivierend ist und – bei positiven wie kritischen Themen – Entwicklungschancen für den Einzelnen, die Führungskraft und letztlich die ganze Organisation eröffnet. Entwicklung im eigenen Tempo und zur eigenen Zufriedenheit.
Entwicklung eher im Sinne persönlicher Entwicklungsschritte, der Kompetenzentwicklung, der Befähigung für neue Aufgaben, der Potentialentfaltung. Hier ist Know-How und Erfahrung in der Gesprächsführung gefragt, wie Kompetenzen konkretisiert und entwickelt werden können. Auch eine Haltung der „Nicht-Bewertung“ wahrgenommener Kompetenzen ist erfolgsentscheidend für eine positive Wirkung.
Die wertschätzende Haltung der Führungskraft ist dabei das A und O, auch bei kritischen Themen. Das Gespräch sollte – auch bei Kritik - die Beziehung zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden stärken und Ansporn sein, eigenverantwortlich und unternehmerisch im eigenen Interesse und im Sinne der Organisation zu handeln.
Abzugrenzen vom Mitarbeitergespräch oder Jahresgespräch ist das Thema Feedback.
Feedback erfolgt situativ kontinuierlich. Feedback sollte bestenfalls zur Unternehmenskultur gehören. Feedback erfolgt heute zunehmend innerhalb von Teams gleichgestellter Kollegen und Kolleginnen. Zudem sollte Feedback sollte neben der klassischen Form von der Führungskraft zum Mitarbeiter und zur Mitarbeiterin auch „Bottom-up“ ermöglicht und eingefordert werden. In unserer dynamischen Arbeitswelt laufen Führungskräfte ansonsten Gefahr, den Bezug zur Basis zu verlieren. Das gefährdet die Motivation und das Klima, und in der Folge die Zielerreichung.
Konstruktives und wirkungsvolles Feedback ist den Menschen jedoch meist nicht in die Wiege gelegt. Neue Kompetenzen müssen trainiert werden. Dafür braucht es systematische Entwicklungsprozesse: Feedback-Coaching, Moderation von Feedback-Gesprächen in Teams, Workshops zur Entwicklung einer Feedback-Kultur und weitere Formate können diese bedarfs- und unternehmensgerecht unterstützen.
Sprechen Sie mich gerne an. Als Expertin für Mitarbeitergespräche und Feedback entwickle ich Ihnen ein passgenaues Konzept und stelle geeignete Formate bereit.
So kann sich Ihre Kultur schrittweise verändern und für die Mitarbeitenden Ansporn sein, sich mit ihrer ganzen Kompetenz und ihren Potentialen in Ihre Organisation einzubringen.
Weiterführende Informationen:
Gabriele Eylers
Business Coach und systemische Entwicklungsberaterin. Expertin für Führung, Change, Teams, Kulturentwicklung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie.